
Argentinien oder Holland: Wer wird Finalgegner der Deutschen?
Macht hin oder her, die Großmeister der Zunft sind geprügelt vom Feld, del Bosque, Tabárez und Scolari längst ruhmlos gescheitert. Der kleine Mann aus Buenos Aires kann dagegen den Einzug ins WM-Endspiel erleben, ob nun als Boss, als Geduldeter oder Ohnmächtiger. Die einen fragen, wer Alejandro Sabella wirklich ist, andere ob es ihn überhaupt gibt. Die Neue Zürcher Zeitung nennt ihn „Schattenmann“, unfeinere Blätter „Marionette“ und deutsche Gazetten vergleichen ihn mit Berti Vogts, nichts davon ist schmeichelhaft gemeint. Tritt er nach vorn, spritzen ihm Spieler Wasser ins Gesicht, tritt er nach hinten, fällt er in die eigene Bank. Fettnäpfe scheinen seine Heimat. Auch soll Messi den Kader und das System bestimmen, nicht der Mann an der Seitenlinie. Nichts Genaues weiß man nicht, Spekulation schießen ins Kraut und perlen an Sabella ab. Er gilt zumindest als sehr fürsorglich gegenüber seinen Spielern und Mitarbeitern.
Ohnmacht fällt einem beim Gegenüber nicht ein. Anfechtungen sind Louis van Gaal fremd, sein sprudelnder Kraftquell ist um den Fußballglobus bekannt. Wenn der „Tulpengeneral“ in seine Kladde blickt oder schreibt, ist Epochales in Dingen Fußball zu erwarten, unter dem tut er es nicht. Sein Diktum ist Gesetz, seine Gestik richtungsweisend, das Ego praller als ein Atomsprengkopf, Erfolg pflastert seinen Weg. Ob Charisma über die Fürsorglichkeit siegt oder umgekehrt, wir werden es erleben. Nach Abpfiff kann es nur einen geben.
Redaktion Magath & Fußball